In der laufenden Drittliga-Saison gab es schon acht Trainerwechsel. Auch ein Zeichen dafür, wie schnell die Vereinsbosse nervös werden. Denn ein Abstieg aus der 3. in die 4. Liga kommt ein Verein teurer zu stehen als eine Trainerbeurlaubung.
In der Regionalliga findet sich ein Klub im semi-professionellen Bereich wieder. Die Einnahmen gehen stark zurück. In der 3. Liga gibt es immerhin rund eine Million Euro an TV-Geld zu verdienen. Die ganze Palette 3. Liga, samt Gegner und TV-Übertragungen, ist um einiges attraktiver als die biedere Regionalliga, aus der jeder Traditionsklub so schnell wie möglich raus will.
Wie lange es dauert, um einen Aufstieg zu realisieren, das können Vereine wie Alemannia Aachen und Rot-Weiss Essen bestätigen. Beide Traditionsvereine benötigten mehr als ein Jahrzehnt, um in den Profifußball zurückzukehren.
Während die Alemannia, die nur einen Zähler Vorsprung auf das rettende Ufer besitzt, noch an Aufstiegstrainer Heiner Backhaus festhält, haben in Essen die Mechanismen des Geschäfts schon Ende 2024 gegriffen.
Christoph Dabrowski fehlten die Ergebnisse und er musste RWE nach rund zweieinhalb Jahren verlassen. Uwe Koschinat kam und RWE befindet sich mittlerweile auf einem guten Weg Richtung Klassenerhalt. Zwölf Spieltage vor dem Saisonende liegt RWE dank einer fulminanten Punkteausbeute von 16 Zählern aus den letzten acht Spielen drei Punkte über dem Strich. Das wird auch Ex-Coach Dabrowski gefallen.
Denn aufgrund der Vertragssituation wird auch der 46-Jährige den sportlichen Drittliga-Überlebenskampf mit Interesse verfolgen. Schließlich hat er seinen gut dotierten Vertrag - nach RS-Informationen erhält Dabrowski ein Monatsgehalt im fünfstelligen Bereich - noch nicht aufgelöst.
Und: Bleibt RWE in der Liga, dann läuft Dabrowskis Arbeitspapier an der Hafenstraße erst zum 30. Juni 2026 aus. So kann er sich in Ruhe auf die Suche nach einem neuen Arbeitgeber machen und erst wenn er diesen gefunden hat, das Arbeitspapier in Essen auflösen.
Die Trainerwechsel in der 3. Liga-Saison 2024/2025 in der Übersicht:
17. September 2024 in Mannheim:
Marco Antwerpen geht - Bernhard Trares kommt
22. September in Osnabrück:
Uwe Koschinat - Pit Reimers
24. Oktober in Rostock:
Bernd Hollerbach - Daniel Brinkmann
1. Dezember in Aue:
Pavel Dotchev - Jens Härtel
1. Dezember in Unterhaching:
Marc Unterberger - Heiko Herrlich
9. Dezember in Essen:
Christoph Dabrowski - Uwe Koschinat
12. Dezember in Osnabrück:
Pit Reimers - Marco Antwerpen
20. Januar 2025 in München:
Argirios Giannikis - Patrick Glöckner